In den Zwanziger und Dreißiger Jahren waren auf den
offiziellen Fotos, am Sonntag und zu Festen die Mädchen geschmückt mit
Schleifen.
Aus einem Gruppenbild treten diese Mädchen mit den
Schleifen so unterschiedlich in ihrem Charakter und ihren verschiedenen
Schleifen hervor. In diesen Mädchenportraits sind die Frauen zu erahnen
in ihrer Verschiedenheit und ihren Gefühlen, der bisherigen und
künftigen Lebenserfahrungen.
Die Arbeiten stellen Verbindungen her zu vergangenen
Erzählungen und Bildern, Erinnerungsfetzen und Bekanntem oder scheinbar
Bekanntem.
Damals war das Sticken als alte, traditionelle weibliche
Handwerkskunst unausweichlich, genau und „akkurat“. Keine konnte ihr
entrinnen.
Bei mir bekommen die Kreuz-und Querstiche durch ihre
technische „Unvollkommenheit“ ein Eigenleben, sie sind schief, sie sind
ungenau im traditionellen Sinn. Nicht der Stich wird zum Bild und
verschwindet darin, er ist Sprache und vermischt alte, geduldige
Handwerkskunst mit den neuen, schnelllebigen Medien. Ungeduldige Kreuz-
und Querstiche wandern und schweben. Sie sind Energiebahnen und sie
verlassen den Bildraum.
Bei den Schleifenmädchen handelt es
sich um Serie von 20 Bildern,
Stoffdruck und benäht 29x21cm.
Erstmalig ausgestellt Frühjahr 2011 in der Einzelausstellung „Kreuz-und
Querstiche“ im Frauenmuseum Wiesbaden.
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