KATHARINA SOMMER |
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INTERVIEW KATHARINA SOMMER |
Katharina Sommer ist Psychotherapeutin und Performance Künstlerin;
in beiden Bereichen arbeitet sie viel mit Masken. Die Filmemacherin Ulrike Jung unterhielt sich mit ihr, um für ihren Film über die Bolon, einer kleinen Volksgruppe in Westafrika, mehr zum Phänomen Maske selbst und über die Wirkungsweisen von Masken zu erfahren.
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In deiner psychotherapeutischen Praxis arbeitest du mit den Methoden des Psychodramas nach Moreno und stehst der Schule C.G.Jungs nahe. Wie setzt du dabei Masken in deiner Arbeit ein?
Die Teilnehmer bauen ihre Masken selbst und stellen sie vor, es gibt Regeln, wann und wo sie sich maskieren und eine Trennung zwischen den Maskierten und Unmaskierten. Nur mit einem klaren Abstand kann sich die symbolische Wirkkraft der Masken voll entfalten. Wenn ich die Maske in das normale Gegenüber nehme, muss ich sie reduzieren, da sonst die Angst vor ihr zu groß ist.
Diese klare Regelung der Trennung zwischen Teilnehmern mit und ohne Masken habe ich von Laura Sheleen übernommen. Sie ist Amerikanerin, ehemalige Tänzerin und lebt in Frankreich. Sie hat die therapeutische Maskenarbeit ursprünglich entwickelt.
Im therapeutischen Maskenspiel gibt es keine Grenzen bzgl. Zeit, Kultur; man kann Vergangenheit und Zukunft auf die Bühne bringen, fremde Kulturen, erfundene Wesen. Abstrakte Formen, Naturwesen, Blumen, Tiere, Steine, Sonne, Mond, es können alle Bereiche durch das Maskenspiel erfahrbar werden. Im Spiel um die Sonne kann deren symbolische Qualitäten erlebt werden: ein unberührbares Wesen, eine in sich vollständige Einheit, machtvoll, strahlend, hell - viele Aspekte und mögliche Ich-Qualitäten mit ihren Vor- und Nachteilen. Gleichzeitig ist dieses Maskenspiel nicht nur Innenerfahrung sondern auch Welterfahrung, für die Person, die die Sonne spielt ebenso wie für diejenigen die zusehen.
In der Maskenarbeit wird die Stimme verwendet, jedoch nicht Sprache. Diese würde die Prozesse weniger Körper- und Symbol-orientiert verlaufen lassen. Es ist, als gestalten die Teilnehmer selbst einen Traum, denn die Masken sind wie Traumwesen,
sie lassen "Anderes" in einem anklingen.
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Was ist dieses Andere?
Das Andere kann alles sein, was wir nicht wissen, nicht bemerken oder uns nicht bewusst ist. Dies sind nicht nur Wirklichkeiten, reale Gegebenheiten, sondern umfasst auch und vor allem unsere Vorstellungswelt: Phantasien, Ängste, Vorstellungen über die geistige Welt --- seelische Bilder. Das Spiel mit den Masken benutzt eine bildhafte, symbolische Sprache, eine Verdichtung von etwas, was nicht immer gedanklich oder sprachlich erfasst und ausgedrückt werden kann. Es wirkt im bildhaft analogen Denken.
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Ist das Maskenspiel daher auch tiefer als die gesprochene Sprache angesiedelt? Geht also die Wirkung der Masken unter die Sprachebene?
Ja, wobei hier die Aufteilung von "oben und unten" für sich gesehen auch schon interessant ist, denn eine solche Aufteilung ist symbolisch. Es hat eine Symbolik, wenn wir sagen, "das geht mehr in die Tiefe", weil wir eben die Tiefe mit Dingen verbinden, die wir nicht kennen. Die Sprache der Masken lebt auch von diesen Bildern: Hinuntergehen, in die Tiefe gehen oder umgekehrt hoch, in die Höhe gehen, ist eine symbolisch-bildhafte, eine körperlich-bildhafte Sprache. Der Zuschauer geht innerlich mit und kann die "Höhen" und "Tiefen" miterleben.
Mit diesen symbolischen Bewegungen - ob sich jemand auf einen anderen zu oder weg bewegt, ob sie zusammen gehen, sich verstecken, ob sie sich drehen, ob sie sich strecken oder springen - arbeite ich in den Seminaren. Die Teilnehmer lernen, diese Phänomene zu beachten, damit umzugehen, diese Symbole auch anzuwenden. So erwerben sie eine sehr viel größere Differenzierung im Körperausdruck, auch eine Bewusstwerdung, nicht nur der Inhalte, sondern auch ihrer körperlich-symbolischen Möglichkeiten; sie "erweitern" also ihre Körpersprache. Dies bedeutet unter anderem auch, dass sie Gefühle deutlicher ausdrücken und damit erspüren lernen.
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Gibt es eine Universalsprache auf der Körperebene, die man bei allen Völkern finden kann?
Ich denke schon. Am Beispiel der Höhen und Tiefen wird dies deutlich. Diese haben einen symbolischer Inhalt, den alle Völker ähnlich wahrnehmen. Was aber im Einzelnen mit diesen Höhen und Tiefen verbunden wird ist wieder abhängig von den kulturellen Bedingungen. Kulturelle Bedingungen werden geprägt von Landschaften, dem Lebensraum, dem Wetter usw. Körperliche Erfahrungen bedingen Kultur und Einschätzungen von Raum und Begebenheiten. (Eskimos haben 20 verschiedene Wörter für Schneezustände, wir vielleicht drei.) Die Symbolik bei komplizierteren Zusammenhängen ist noch stärker vom kulturellen Umfeld abhängig. C.G. Jung hat interkulturell gültige Symbolverdichtungen Archetypen genannt. Aber auch sie müssen immer wieder in ihrer aktuellen Gültigkeit hinterfragt werden. Die frühen Welteroberer haben aufgrund ihrer eigenen kulturell bedingten Sichtweise viele symbolische Inhalte nicht verstehen können. Dies gilt auch für uns in der therapeutischen Maskenarbeit: jede Symbolik sollte auch individuell abgefragt werden: was bedeutet das für Dich.
Bei den allgemeinen Ritualen während eines Maskenfestes in Afrika beispielsweise ist es anders - diese Rituale sind wie gereinigte Formen. Die Menschen schreiben dem entsprechenden Maskenwesen bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen zu; hier erfolgt eine Typisierung. Diese Rituale sind kulturelles Erbe und werden von ihren Eignern in der richtigen Symbolik überliefert und von den dortigen Zuschauern auch verstanden.
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Was soll der rituelle Maskentanz bewirken? Gilt es, die Natur zu beeinflussen und wohl zu stimmen - wie die Bolon es mit ihren Maskenfesten beabsichtigen?
Der Mensch ist abhängig von seiner Umwelt. Deshalb gab es oft Versuche, die Natur zu beeinflussen oder/und sich ihr demütig zu unterwerfen. Dies sind wichtige Rituale der Abwehr von Angst, der Wünsche nach Einflussnahme. Sie dienen der Beruhigung. In allen Religionen geht es auch immer wieder um das Verzeihen von möglichen Regelverstößen, die Angst vor Strafe. Alle Rituale haben auch mit der innersozialen Regelung von Macht in der Gemeinschaft zu tun. Nur bestimmt Leute (oft Männer) dürfen mit den Maskenwesen in Kontakt treten, nur bestimmte Menschen (oft Männer) dürfen die Ritualgewänder des Priesters tragen und diese "Rolle" übernehmen.
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Spielt da auch eine Angst vor der Zukunft, vor dem Ungewissen und auch vor dem Tod mit?
Ja, der Tod und die Unberechenbarkeit des Lebens sind zentrale Themen. Gibt es eine gute Ernte, Regen ? Gibt es eine neue Krankheit im Dorf ? Wendet sich mein Partner ab? Werde ich die Geburt meines Kindes überleben? Wird mein Kind überleben? Wird mein Kind krank? Vor all diesen Dingen, die ja für jeden starke Erschütterungen sind, hat der Mensch einfach Angst.
Die Abhängigkeit von der äußeren Natur scheint hier bei uns zwar indirekter und wird nicht mehr deutlich wahrgenommen, ist aber immer vorhanden. Der absolute Glaube an die Machbarkeit durch Technik ist auch eine Verdrängungsstrategie, um sich den Ängsten und Lebensaufgaben nicht zu stellen. Die Maske ist eine besondere Möglichkeit, mit der eigenen Endlichkeit umzugehen und im Spannungsbogen zwischen Vergänglichkeit und Dauer leben zu können.
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Was geschieht nun beim eigentlichen Maskenspiel?
Man schlüpft in die Rolle eines anderen?
Besser wäre vielleicht "in eine Wesenheit"; man erfährt ein Wesen, nicht nur in der sozialen Rolle, sondern auch körperlich, von den Instinkten und Impulsen her. Spielt man einen Löwen, bestimmt plötzlich das Katzenhafte unsere Sinneswelt, wir fangen an zu schnuppern, wälzen uns auf dem Boden, man bekommt einen Zugang zu dieser Lebenswelt.
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Und der ist stärker, als wenn ich jetzt auf der Bühne ohne Maske einen Löwen darstelle?
Ich glaube, er ist stärker, ja. Die Maske ist ein Hilfsmittel. Sie ist wie eine Hülle, in die man hinein geht und die man in dieser Weise füllt. Eigentlich bedeutet es nur zum Teil ein Verstecken, es ist auch ein sehr starkes Sich-Öffnen.
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Braucht eine Maske, wenn sie gespielt wird, auch Publikum?
Bei einer Maske ohne Publikum fehlt ein Zeuge, ein Gegenüber.
Die Maske wäre unvollständig, nicht belebt. Bei den Balinesen ist es etwas anders: Sie betrachten ihre Masken selbst als Wesenheiten,
d.h. auch ohne Publikum, ohne Spieler und Gegenüber werden sie so behandelt, als wäre dieses Wesen da. Hier sind die Gläubigen eine Art von Publikum, die die Masken sehr sorgfältig behandeln und "bedienen".
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Wie wäre die Wirkung, wenn ein Teilnehmer einer deiner Seminare Lust hätte, seine Maske anzuziehen, obwohl die anderen schon weg sind? Wäre da, diese Wandlung, dieses sich Öffnen dem Wesen gegenüber, das die Maske darstellt, möglich, obwohl das Publikum fehlt?
Für sich alleine kann er die Maske anziehen, um sich auf die Maske und ein Spiel mit ihr einzustimmen, nachzuspüren. Die eigentliche Wirkung hat die Maske erst, wenn sie gesehen wird, wenn es ein Gegenüber gibt.
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Kannst du erklären, warum das so ist?
Die anderen sind der Spiegel, in dem man sich erkennt oder in dem auch die Figur erkannt wird, und als Wesenheit überhaupt existiert. Auch wir leben seltenst als Einzelwesen. Die Person mit ihrem Maskenwesen braucht die anderen Menschen, die es erkennen, dadurch wird sie von der Gemeinschaft getragen. Gesehen werden gibt einen Wert, ist eine Form von Anerkennung, von Angenommensein.
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Was ist nun eigentlich ein magisches Element?
Das Magische hat zu tun mit dem Übernatürlichen, dem religiösen Bereich. Es gehört zum bildhaft-symbolischen Denken, es möchte Einfluss nehmen auf diesen übernatürlichen Bereich. Es zielt ab auf Energien, auf Kräfte - gute oder böse, die eigentlich nicht fassbar und beeinflussbar sind, doch beeinflusst werden sollen.
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Von denen man aber annimmt, dass sie existieren.
Wir erfassen mit unseren fünf Sinnen nur einen begrenzten Teil. Manche Leute sehen die Aura eines Menschen. Es hat mit Seele, Beseelung und Energie zu tun, mit göttlichen oder mit bedrohlichen Kräften. Es hat außerdem viel mit Tod zu tun. Mit den Phantasien, die über die Toten und ihre Beziehung zu den Lebenden existieren. Gibt es so was wie Seelenwanderung? Auch im Christentum gibt es Rituale des Dankes, des Gottesdienstes mit magischen Elementen, wie die Verwandlung des Brotes in den Leib Christi während der Kommunion. Diese Wandlung wird nie als symbolisch beschrieben, es heißt vielmehr, das ist so, das findet statt, das ist eigentlich ein magisches Ritual.
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Wenn man beispielsweise den afrikanischen mit dem asiatischen Raum vergleicht, kann man dann sagen, dass Masken überall dieselben Grundfunktionen haben?
Es macht einen Unterschied, ob die Maske eine religiöse oder eine Theaterfunktion hat. Japanisches Theater im Vergleich zu balinesischen oder afrikanischen Ritualen im religiösen Rahmen ist wesentlich anders. Tritt eine Maske im religiösen Bereich auf, so hat sie eine viel existentiellere Bedeutung für die Menschen, als wenn dies im Rahmen von Theater geschieht.
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Weil hier wieder die Unwägbarkeiten im Leben der Menschen angesprochen werden?
Einmal das, und weil die Menschen die Maske als übernatürliche Wesenheit nehmen. Da ist die Maske nicht ein Mittel, um dem Schauspieler zu ermöglichen, eine entsprechende Figur darzustellen. Vielmehr ist es für den Teilnehmer/Zuschauer am Ritual eine Realität, dass dieses Tier oder dargestellte Wesen die Maske besetzt oder in sie hineinfährt, in Wirklichkeit anwesend ist. Auch im Theater ist die Wirkkraft einer Maske sehr intensiv. Auch hier gibt es eine Anmutung von Grenzüberschreitung durch die Maske: das starre Gesicht, das ein Gesicht ist und gleichzeitig keines, sondern ein Ding, es ergibt sich eine Verwirrung und Überlagerung verschiedener Sinneseindrücke. Es gibt Überschneidungen, die Rituale beginnen oft als Theatervorführungen. Geschichtlich gesehen waren die Rituale Urformen aus denen sich das Theater (The-atrum, Altar Gottes) entwickelt hat.
Beim Ritual sind die Zuschauenden auch involviert, sie haben quasi ihre Rolle in dieser Handlung, wogegen sie beim Theaterstück zwar als Zuschauer engagiert sind, die Handlung aber eigentlich doch nur auf der Bühne stattfindet.
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Warum haben einige Völker keine Masken?
Weil sie diese Form nicht entwickelt haben. Der Wunsch, sich mit dem Übernatürlichen auseinander zusetzen, führt nicht automatisch zur Maske. Das Christentum macht seine Rituale auch ohne Masken. Das heißt, hier gibt es sie nur in der Faschingszeit und es sind Relikte alter, heidnischer Rituale. Im Karneval darf man mit Masken Grenzen überschreiten.
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Da ist dann die Funktion "in etwas anderes hinein schlüpfen" sehr stark?
Ja, immer! die Maske überschreitet immer eine Grenze. Ich bin etwas anderes, nachher mit der Maske als vorher ohne Maske. Und nach der Maske bin ich wieder etwas anderes. Ich bin ähnlich wie vorher - mit der Nachwirkung des Maskenspieles oder - Tanzes.
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Ich möchte noch einmal zu der Frage zurückkehren, wie therapeutische Arbeit mit Masken hier im europäischen Raum ablaufen kann.
In meinen Gruppen bauen die Leute ihre Masken selbst, spielen sie auch selbst; die Thematik, die sie damit aufgreifen, wird vertieft, besprochen und sie kann wieder ins Maskenspiel in einer veränderten Form zurückkehren. Es gibt eine Improvisation zu bestimmten Themen und Figuren; was zu einer Erweiterung des eigenen Repertoires an Stimme, Bewegung, Rollen führt. Ich kann Dinge ausprobieren, die ich mich noch nie getraut habe. Bestimmte Persönlichkeitsanteile werden verstärkt oder auch korrigiert. Wenn ich immer nur der Ritter bin, und immer wieder der Ritter, dann kommt irgendwann einmal eine gewisse Unruhe auf und die Frage: Warum immer das? Warum nie etwas anderes? Und durch dieses Ausprobieren des Anderen werden bestimmte Teile integriert oder alte Verletzungen sichtbar oder Ängste deutlich, die mit einer Fixierung auf bestimmte Haltungen vermieden wurden. Manche lernen im Maskenspiel überhaupt erst wieder zu spielen, sie lernen loszulassen; lernen, dass das Lachen und Toben erlaubt ist!
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Kann dies in einer Gruppe dazu führen, dass tatsächlich ein Ungetüm aus der wildesten Unterwelt neben einer strahlenden
Fee steht?
Ja! Ja, das ist die Koexistenz, denn beides existiert (übrigens ist das die Thematik von "Die Schöne und das Biest"). Koexistenz ist eine Übung im Maskenspiel. Zulassen des Anderen ohne es zu bekämpfen oder zu fliehen. Das ist eine Vorbedingung, dass spätere Spiele überhaupt in einer differenzierten Entfaltung möglich sind.
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Das heißt also, dass du in deinen Kursen oder mit deinen Gruppen auch nie ein Thema vorgibst?
Die Themen kommen von ganz alleine durch die Masken. Es ist auch wichtig, dass die Masken manchmal eine Ventilfunktion für soziale Spannungen haben. Oft kommen nach sehr schweren und spannungsreichen Spielen eine Art Narrenspiele, bei denen die Teilnehmer toben und im Spiel viele Spannungen loslassen. Dies entspricht wieder der Fastnacht. Es werden Aggressionen dargestellt und kanalisiert. So können sie integriert und handhabbar gemacht werden. Nicht nur aus diesem Grund ist es wichtig, für das Maskenspiel in Gruppen eine Ausbildung und Schulung zu haben. Bestimmte Regeln zum Maskenspiel sind dabei sehr hilfreich. Eine weitere grundlegende Regel ist die Vereinbarung "Als-ob". Dies hilft den Spielern, die doppelte Realität von Spieler und Rolle nicht zu vergessen. Nur das gibt dem Spieler Freiheit und Autonomie in den Spielen. Dies bedeutet auch eine Achtung vor dem Spielpartner und Aufmerksamkeit auf das Spielgeschehen. Ein Drache kann nie auf der Bühne getötet werden, wenn er nicht mitmacht.
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Das ist mehr als ein kathartisches Element, es ist auch eine Entwicklung irgendwohin?
Ja, denn es ist auch eine Bewusstseinserweiterung. Die Katharsis als Reinigung durch Expression der Gefühle, bewirkt gleichzeitig eine Bewusstseinserweiterung.
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Meine letzte Frage: Lassen sich grundlegende Wirkungen von Masken für alle Menschen beschreiben?
Die wesentliche Wirkung ist, dass die Maske etwas verfremdet, man kann sich nicht mehr an der Mimik der anderen Person orientieren. Einen Menschen kennt man, man kennt nicht diesen, aber man kennt Menschen überhaupt. Masken wecken sofort die Aufmerksamkeit, weil sie fremd sind, etwas anderes sind.
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Das betrifft die Zuschauer. Und wie ist es mit dem, der die Maske spielt?
Für ihn ist der Aspekt der Verwandlung wichtig. Das Hineinschlüpfen in eine andere Figur, in eine andere Wesenheit - Symbolisierung, Verwandlung, Eintauchen und wieder Auftauchen. Das bedeutet eine Auseinandersetzung mit den Grenzen, die uns ein Körper setzt, dieser Körper, unsrer Endlichkeit.
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Katharina, ich danke dir für dieses Gespräch!
Das Gespräch fand statt im Juni 2001
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